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Abschluss: Weiterstudieren!

Die Online-Einführung in die Grundlegung der Psychologie (GdP) von Klaus Holzkamp ist abgeschlossen. In 82 Artikeln wurde das komplette Buch »durchgenommen«. Ich hoffe, dass es dem einen oder der anderen geholfen hat, sich die Inhalte des Orginals leichter zu erschließen. Denn eines kann die Einführung nicht: das Studium der GdP ersetzen.

Im folgenden gebe ich einige kommentierte Empfehlungen zum weiteren oder vertieften Studium der Kritischen Psychologie. Darunter befinden sich Monographien und Artikel wie auch Audio- und Video-Material. Wer etwas dringend vermisst, kann weitere Vorschläge in einem Kommentar unterhalb des Artikels notieren.

Einstieg in die Kritische Psychologie

Holzkamp, K. (1984), »Die Menschen sitzen nicht im Kapitalismus wie in einem Käfig«, Interview, In: PSYCHOLOGIE HEUTE, 11/84, Weinheim: Beltz, 29-37 — sehr einfach gehaltene Sprache, leichter oberflächlicher Einstieg.

Holzkamp, K. (1985), Grundkonzepte der Kritischen Psychologie. In: Diesterweg-Hochschule (Hrsg. 1985), Gestaltpädagogik — Fortschritt oder Sackgasse, Berlin: GEW Berlin, S. 31-38. Reprint in: AG Gewerkschaftliche Schulung und Lehrerfortbildung (Hrsg., 1987), Wi(e)der die Anpassung. Texte der Kritischen Psychologie zu Schule und Erziehung, Verlag-Schulze-Soltau, S. 13-19 — guter, recht allgemeiner Überblick über die Grundkonzepte.

Holzkamp, K. (1983), Der Mensch als Subjekt wissenschaftlicher Methodik. Vortrag, gehalten auf der 1. Internationalen Ferienuniversität Kritische Psychologie vom 7.-12. März 1983 in Graz — Transkription  eines Live-Mitschnitts, lebendige Erzählweise, Überblick über die Inhalte der GdP, schon anspruchsvoller.

Holzkamp, K. (1985), Kritische Psychologie. Vortrag, gehalten auf der 3. Internationalen Ferienuniversität Kritische Psychologie in Fulda — digitalisierter Video-Mitschnitt eines Vortrags, sehr verständlich, Überblick über die Thematik der GdP, recht lang (13 Teile).

Autor_innen-Gruppe (2011), Kritische Psychologie als emanzipatorische Subjektwissenschaft, fünf Artikel zur Einführung in die Kritische Psychologie, erschienen in der März-Nummer 318 der »CONTRASTE – Monatszeitung für Selbstorganisation« — kurze Artikel, guter Überblick, einfache Sprache.

Markard, M. (2000), Die Entwicklung der Kritischen Psychologie zur Subjektwissenschaft. Theoretische und methodische Fragen, in: SonderPiranha, Kampagne fuer die Kritische Psychologie, S. 29-35 (PDF) — guter, verständlicher geschichtlicher Einstieg mit folgendem Überblick über zentrale Fragestellungen der Kritischen Psychologie.

Markard, M. (2009), Einführung in die Kritische Psychologie, Hamburg: Argument — umfassende Einführung in die Entstehung und wesentlichen Inhalte der Kritischen Psychologie (u.a. die GdP), relativ voraussetzungsvoll geschrieben, vorausgehende Überblickskenntnisse sind sinnvoll. Vgl. auch diese Rezension.

Markard, M. (2008), Was ist so kritisch an (Kritischer) Psychologie? Vortrag an der Uni Trier — Vortrag über den Zusammenhang von Wissenschaftskritik und Gesellschaftskritik, recht anspruchsvoll und lang (13 Teile).

Methodik, Praxis, Forschung

Markard, M. (2000), Kritische Psychologie: Methodik vom Standpunkt des Subjekts, in: Forum Qualitative Sozialforschung 1(2) — Einführung in wesentliche kategoriale Grundlagen aktualempirischer Forschung, Vorstellung der Entwicklungsfigur. Ähnlich, aktueller und etwas ausführlicher der Artikel »Forschung vom Standpunkt des Subjekts« von 2010 im Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie (PDF).

Katrin Reimer (2008), Wie Methoden die Verhältnisse zum Tanzen bringen können … Eine Einführung in die Kritische Psychologie als eingreifende Forschungstätigkeit, in: Freikamp, U. et al. (Hrsg.), Kritik mit Methode? Forschungsmethoden und Gesellschaftskritik, Texte der RLS Bd. 42 (PDF), S. 195-214 — Vorstellung der Entwicklungsfigur am Beispiel eines Projekts zur Ausprägung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in Berlin und Brandenburg.

Held, J. (2010), Subjektwissenschaftliche Forschung — mitforschen statt beforschen. Vortrag an der Uni Trier — Vorstellung des Ansatzes der Tübinger Jugendforschungsgruppe an zahlreichen Praxis-Beispielen, gut nachzuvollziehen, sehr lang (14 Teile)

Lernen, Erziehungskritik

Holzkamp, K. (1993), Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung, Frankfurt/M.: Campus — das »Lernbuch« von Klaus Holzkamp als Anwendung subjektwissenschaftlicher Kritik und Reinterpretation auf den Gegenstand des Lernens. Hier gibt es Folien zum ›Lernbuch‹.

Holzkamp, K. (1991), Lehren als Lernbehinderung? In: Forum Kritische Psychologie 27, Hamburg: Argument, S. 5-22 — Einstieg und Übersicht über das Lern-Thema, das dann im »Lernbuch« systematisch dargestellt wurde.

Holzkamp, K. (1996), Wider den Lehr-Lern-Kurzschluß. Interview zum Thema »Lernen«, in: Arnold, R. (Hrsg.), Lebendiges Lernen, Hohengehren: Schneider, S. 29-38 (PDF), auch erschienen in: Faulstich, P., Ludwig, J. (2004), Expansives Lernen, Grundlagen der Berufs- und Erwachsenenbildung Bd. 39, Hohengehren: Schneider — Lebendiges Interview zu einer zentralen Kritikfigur im  »Lernbuch«, dem Lehrlern-Kurzschluss.

Markard, M. (2003), We don’t need no education! Kann man zur Freiheit erzogen werden? Vortrag bei Verein “Gegenentwurf – für eine solidarische Gesellschaft e.V.”, München, 21.07. 2003 — Vortrag zur Erziehungskritik.

2 Kommentare

  • Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung dieser sehr gelungenen Einführung! Hat mir viel gebracht, auch wenn man natürlich an vielen Stellen noch hätte tiefer gehn können…

    Hast du vor, diese Einführung auch noch in Buchform zu veröffentlichen? Für alle, die nicht so netzaffin sind oder lieber blättern wollen, könnte das sehr hilfreich sein…

  • StefanMz sagt:

    Merci für die Blumen. Ja, hätte tiefer gehen können, hatte auch oft öfter erst viel mehr geschrieben und mich dann doch zu Kürzungen entschieden. Ich bin in Gesprächen zur Herausgabe der Einführung als Buch, dann sicher offline-überarbeitet und vielleicht etwas ausführlicher. Mal sehn…

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