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Diskussion über Marxismen
Im Forum Kritische Psychologie Spezial “ask them why” (2020) finden sich fünf Debattenbeiträge zu unterschiedlichen Sichtweisen in der Kritischen Psychologie. Diese drehten sich um das Verhältnis von Kritischer Psychologie und Emanzipation. Anlass waren Debatten um das Konzept der kollektiven Selbstverständigung, drehten sich dann schwerpunktmäßig um Differenzen auf gesellschaftstheoretischer Ebene. Die Beiträge (jene von Zander stehen leider noch nicht offen zur Verfügung):
(2) Michael Zander: »Kritische Psychologie und Emanzipation«. Zur Kritik an den Auffassungen von Denis Neumüller et al.
(4) Stefan Meretz & Simon Sutterlütti: Nachtrag: Utopie und Transformation
(5) Michael Zander: Was heißt »Arrangement mit den Herrschenden« und woher kommt die Rede von den »Nebenwidersprüchen«? Antwort auf die Gegenkritik von Denis Neumüller et al. und Meretz & Sutterlütti
Erik Petter hat den Diskussionsfaden aufgenommen und sich in seinem Beitrag Einige Anmerkungen zur Kontroverse um die „Kollektive Selbstverständigung“ (PDF) schwerpunktmäßig mit den unterschiedlichen gesellschaftstheoretischen Einschätzungen befasst und seine Position einer “voll-marxistischen Position” (S. 4) erläutert. Ferner kritisiert er das Keimform-Konzept, würdigt die Praxis der Kollektiven Selbstverständigung und plädiert schließlich für eine “respektvolle Austragung unserer Meinungsverschiedenheiten”.
Stefan Meretz reagiert mit seinem Beitrag Versuch des Aufgreifens der „Kontroverse um die KSV“ (PDF) auf die Kritik und setzt sich mit einer Reihe der von Erik Petter aufgeworfenen Fragen auseinander. Er kritisiert die klassenpolitisch fundierte Gesellschaftstheorie als bloß immanenten Ansatz, der nicht über den Kapitalismus hinausweisen kann, und wünscht sich für weitere Debatten “Neugier und Offenheit” (S. 11).